Von Stamm Carsten Niebuhr 1. August 2018
Die diesjährige Sommeraktion
war etwas Besonderes: Wir bildeten mit Pfadfindern aus Tornesch eine Gruppe, um im polnischen Teil Pommerns zu wandern. Diese Reise begann mit einer Zugfahrt bis in die Stadt Swinemünde, auf polnisch Świnoujście, in deren Nähe wir uns in der ersten Nacht in den, für Pfadfinder traditionellen, Schwarzzelten niederließen. Diese Ort war 1895 Vorlage für den Ort Kessin aus Theodor Fontanes “Effi Briest”. Am nächsten Tag ging es dann weiter an den Ostseestrand an dem nach einer Tagesetappe an der Küste geschlafen wurde. Es war eine wunderschöne Stimmung für alle, durch das leise Rauschen des Wassers und die umliegende Natur in den Schlaf zu fallen.
Weiter entlang des Wolliner Nationalparks trug es die Gruppe aus 12 bis 21 jährigen Pfadfinderinnen und Pfadfindern zur Stadt Misdroy. Am nächsten Tag ging es dann weiter bis zu einem Aussichtspunkt auf Klippen, in dessen Nähe wir bis zum nächsten Tag in einem Wald blieben, um nachts eine Strecke bis in ein nahe gelegendes Dorf, Warnovo, zurück zu legen.
Dort bauten wir im Regen bei Nacht dann unser Zelt auf und blieben den folgenden Tag. Es war die letzte Nacht in Polen, bevor wir am folgenden Tag einen Zug zurück nach Swinemünde nahmen, zurück nach Deutschland zogen und nach einer letzten Nacht „auf Fahrt“ den Zug zur nächsten Etappe zu nehmen. Es ging für uns weiter nach Eckernförde zur Jomsburg, eine Pfadfinderburg, die im Stile einer mittelalterlichen Burg Mitte des 19 Jahrhunderts gebaut wurde. Dort trafen wir auf den Rest unserer beiden Stämme und traten unser gemeinsames Ritterlager an. Wir bauten uns zu Beginn Schwerter aus Holz und trainierten am folgenden Tag damit, um dann ein Turnier zu veranstalten, dass beispielsweise auch Bogenschießen beinhaltete.
Jedoch wurde der Preis während des Turniers gestohlen und die jungen Ritter mussten ihn nachts in einem Spiel in einem nahe gelegenen Wald wiederbekommen. Am letzten Abend hörten wir die Geschichte von St. Georg, dachten uns Theaterstücke über ihn aus und führten sie vor. Der heilige St. Georg ist der Schutzpatron der Pfadfinder und dient wegen seines edlen, ritterlichen Verhaltens als Vorbild für junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Nach insgesamt zwei Wochen für die Pfadfinder und einer Woche für die Wölflinge begingen wir gemeinsam die Rückfahrt, die uns mit der Bahn über Neumünster und Heide wieder nach Hause führte.
Das schöne an diesen zwei Wochen war für alle, das die Organisation und Verantwortlichkeit über ein dreiviertel Jahr von zwei engagierten 16jährigen Rovern getragen wurde. Viele Jugendliche im Alter von zwölf bis 14 haben zudem eigene Ideen und Programmpunkte mitgestaltet und bei AGs Verantwortung getragen. Es war ein Sommer, der durch und durch unter dem Motto „Jugend führt Jugend“ durchgeführt wurde, was ein Kernbestandteil der Arbeit in unserem Bund ist. Lediglich zwei Erwachsene waren als „Notfallversicherung“ mit dabei.
(Autor*in: klotz)
v.o.l.n.u.r.: Unsere Doppelkohte auf einer Waldkreuzung auf Wollin, auf Fahrt, Bogenschießen und Spiele vor der Burg. |